Three for Silver (USA)

Sa., 30.11.2024 20:00 Uhr

Three For Silver sind zurück (einige Kufa Besucher erinnern sich vielleicht an das furiose Auszeit-Konzert vor Corona) und drehen wieder laut auf. Lucas Warford (Vocals, Bass) und Willo Sertain (Vocals, Akkordion) sind derzeit eine der spannendsten Folkbands der USA überhaupt. Charakteristisch für das gesamte Oeuvre von Three For Silver, ist atmosphärischer, fast schon pastoraler Doom-Folk, der mit einer ganz eigenen, enervierenden Energie lebendig macht, nur um wieder sanft zu berauschen. Die Band um den charismatischen Sänger Lucas Warford, „dem Acid Baby von Tom Waits und Les Claypool“, tourt nun schon seit über zehn Jahren, begleitet von wechselnden Gast-Musikern, durch die Welt und fesselt mit ihrem musikalischen Mix aus bass-lastiger, virtuoser Folk und Americana Musik, garniert mit einer Prise Devil Swing.

Verruchte Dunkelheit, verregnete Pflastersteingassen, ein durch den Nebel zerstreuter Lichtkegel schlummert in der Ecke und ein paar Instrumente liegen am Boden herum. So – oder so ähnlich – klingt das neue Album von „Three For Silver“. Die nächste Single „These Laughing Bones“ erscheint schon am 22.3.2024! Im Song geht es spooky zu, es handelt von sich anschleichenden Monstern während man gerade seine Fallen dafür stellen möchte - große Empfehlung!
Die sich ständig weiterentwickelnde Band um Lucas Warford schafft den schmalen Grat zwischen Ernst und Humor. Das ist nicht so einfach, aber es ist sehr einfach daran zu scheitern. Warford und seine Boys & Girls schaffen das mit einer Leichtigkeit, wie sie ihresgleichen sucht.
Um ehrlich zu sein: „These Laughing Bones“ ist kein Song zum Nebenbei Hören – generell das ganze Album nicht. Und das ist in dem Falle gut so. Es gibt so viele verschmitzte kleine Details, die es zu erkunden gilt. Man muss sich jeden Song zumindest 2-3 Mal anhören, um überhaupt ganzheitlich zu verstehen, was hier für ein Wunderwerk vollbracht wurde.
Auch das ganze Album hat’s in sich. Eine irgendwie mystische Stimmung ergreift einen, wenn man in die 10 Songs rein hört. Alle klingen so, als würde der Bösewicht eines Musicals in Akt 3 endlich erstmals ins Spiel kommen. Dieser Bösewicht ist zwar noch böse, aber hat im Grunde genommen das Herz am rechten Fleck. Das erklärt das ständige Augenzwinkern in den Gesangslinien von „Three For Silver“. Nicht nur Gitarren, Bass und Drums haben ihren Platz im Klangkostüm gefunden, sondern auch Bläser & Co. geigen auf. Nebst den verruchten Stimmungen zeigt die Band auf ihrem Track „Does Me Good“ aber auch, dass sie durchaus Gute-Laune-Musik machen können. Ähnlich beim Album-Closer „Things Just Get Away From Me“ – der sich auch genauso anhört, als wäre es das Ende eines Films.
Was musikalisch über „Three For Silver“ zu sagen ist, hört man stringent im ganzen Album: Sehr gefinkelte Rhythmuspassagen, die unter den Instrumenten perfekt abgestimmt sind. 

Prädikat: (sehr, sehr, sehr) hörenswert!